POLLO alla CACCIATORA mit Gartentomaten


Pollo alla Cacciatora mit Tomaten aus meinem Garten. Foto: Ute Mangold


In meinem Garten wachsen in diesem heißen und trockenen August 2018 so viele Tomaten, dass ich jetzt schon bei der dritten Ernte bin. Die erste Ernte Ende Juli habe ich zu Tomatensauce eingeweckt, die übrig gebliebenen Tomaten trocknete ich, die zweite Ernte mit reifen und noch nicht ganz reifen Grünen Tomaten der Sorte 'Green Zebra' wurde zu einer chutneyartigen Konfitüre aus Grünen Tomaten verarbeitet und die dritte Ernte wird jetzt im Pollo alla Cacciatora landen.
Ein klassisches Rezept aus der toskanischen Bauernküche, der cucina povera di origine toscana. Das von mir variierte Rezept stammt aus einem meiner Lieblingskochbücher - "Die Klassische Italienische Küche" von Marcella Hazan. Ein schnörkelloses Buch ohne Bilder, aber dafür mit vielen Erläuterungen und Originalrezepten. Zwischenzeitlich ist es zu Recht zu einer begehrten Rarität geworden.





Zutaten
für vier bis sechs Personen

1,5 bis 1,8 kg Hähnchen in Stücke zerlegt
oder 6 bis 8 Pollo fino
etwas Mehl auf einem Teller verteilt
1 große Zwiebel in feine Streifen geschnitten
250 ml trockener Weißwein
2-3 grob gehackte Knoblauchzehen 
Staudensellerie (1/2 Stange oder eine Handvoll Blättchen)
1 Rote Paprikaschote
500 bis 800 g frische Tomaten aus dem Garten oder 400 g italienische Flaschentomaten

Tomatenmark 
Pflanzenöl (hitzebeständiges Olivenöl oder Rapsöl)
und Olivenöl extra vergine
Pfeffer und Salz

sowie (in meiner Variante)
Eine handvoll Schwarze Oliven
3 zerdrückte Sardellenfilets oder ca. 1 cm Sardellenpaste
3-4 Lorbeerblätter
2-3 Zweige Rosmarin und Thymian 



Zubereitung

Die Hähnchenteile unter kaltem Wasser abwaschen und gründlich trocken tupfen. Auf dem Teller in dem Mehl wenden.
In einer Kasserolle das Öl bei starker Hitze das Öl heiß werden lassen und die Hähnchenteile zunächst mit der Hautseite nach unten anbraten und ringsherum anbräunen. 
Herausnehmen mit Salz und Pfeffer würzen und auf einen extra Teller legen.
In dem verbliebenen Fett die Zwiebeln bei mittelstarker Hitze goldbraun anschwitzen.
Mit dem Wein ablöschen und alles etwa eine halbe Minute kochen lassen.
Dabei den Bratensatz mit einem Holzwender vom Boden losschaben.
Die Tomaten, Paprika, Sellerie, Knoblauch, die Lorbeerblätter und die Rosmarin und Thymianzweige hineingeben und anschwitzen.
Mit dem Tomatenmark andicken bis die gewünschte Soßenkonsistenz erreicht ist.
Mit Salz bzw. Sardellenpaste abschmecken (Die Sardellenpaste kann das Salz ersetzen)
Die gebratenen Hähnchenteile hineingeben und alles ca. 40 Minuten bei geschlossenem Deckel und geringer Hitze leicht simmern lassen. 

Dazu passt klassischerweise am besten Ciabatta oder ein anderes würziges italienisches Weißbrot, mit dem man die Sauce auftunken kann.

Da wir kein italienisches Weißbrot vorrätig hatten, verwendeten wir ein Roggenbrot aus Natursauerteig mit Meersalzbutter bestrichen. Eine köstliche Idee!

Meine Tomatenvariationen aus dem Garten. Foto: Ute Mangold, wiesengenuss


Die Tomaten

Seit einigen Jahren züchte ich in meinem Garten meine eigenen Tomatensorten. Allesamt alte Land- und Haussorten. Altbewährte, ehemals regional verbreitete Tomaten-Sorten, die sich durch einen ganz besonderen, individuellen Geschmack und Robustheit gegenüber der Kraut- und Braunfäule auszeichnen. Dazu kommt noch und eine lange Erntezeit, weil sie immer wieder neue Früchte produzieren. Es handelt sich um sogenannte "samenfeste" Sorten und keine F1-Hybriden, die man nicht weiter vermehren kann. Die Sammelleidenschaft hat es in sich, dass ich besonders scharf bin auf seltene Sorten, die ich mit anderen Tomatensamensammlern austausche. Stolz bin ich auf eine Schwarze Tomate, die ich vom Winzerfreund Sven Enderle vom Weingut Enderle & Moll aus Münchweier bekam und die er wiederum vom Sepp und Maria Muster vom biodynamisch arbeitendem Weingut Muster aus Österreich geschenkt bekam. Es handelt sich um die Sorte 'Black Plum' wie mir Maria Muster kürzlich schrieb.


...darf ich vorstellen: meine Tomaten! Von Hand liebevoll aufgezogen, mit Kräutertee stabilisiert und samenfest (keine Hybriden). Von oben nach unten die "Rote Zora", die "Schwarze von Musters: Black Plum", die "Tropfenförmige von Linosa", die Tomate "Besser" (schmeckt supertomatig-honigsüss) und die "Gelbe Dattelweintomate".

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