BIRNENKUCHEN 'Dolce di Pere della fattoressa'
Dolce di pere della fattoressa
Bei diesem Birnenkuchen nach Bäuerinnenart (fattoressa = Gutsherrin) handelt es sich nicht um einen klassischen "Kuchen", den man zur Kaffeetafel reicht, sondern um ein herrlich duftendes, butterweiches Dessert - ein Dolce - das man warm (!) mit kalter Schlagsahne servieren sollte.
Ein Rezept, das nicht misslingen kann, und wenn dann "nur infolge eines schlichten Sabotageaktes..." - so schreibt die berühmte Kochbuchautorin Marcella Hazan in ihrem Kochbuch "Die Klassische Italienische" Küche. Und doch ist er mir einmal misslungen. Beim ersten Mal, als ich meinen neuen Herd mit schickem Umluftbackofen einweihen wollte. Er ist mir schlicht zerlaufen... Ober- und Unterhitze braucht dieser Kuchen. Oder am besten noch einen Holzbackofen, wie es ihn manchmal noch in italienischen Gutshäusern gibt.
Beim zweiten Mal backen bin ich auf den Trick gekommen, wie ich ihn am besten so backe, das er unten fest wird und oben noch leicht und fluffig bleibt: Ich backe ihn in Umluft mit Unterhitze, die sogenannte Pizzabackstufe. Nachdem er fertig ist, wird der Kuchen noch mit braunem Rohrzucker bestreut und der (Gas)Grill drüber gejagt. Es bildet sich dann eine wunderbare Karamellschicht. Doch aufpassen - zwischen "Karamell" und "Verbrannt" liegen nur Sekunden!
Zum backen dieses bäuerlichen Kuchens eignen sich besonders 'Alte Birnensorten' mit festem
Fleisch z.B. von Streuobstbäumen. Weiche buttrige Sorten wie Williams Christ
Birnen sind nicht geeignet. In Italien werden Abate genommen, ähnlich sind unsere heimischen Sorten wie Conference, Alexander Lucas oder Pastorenbirne, die sich auch gut lagern lassen.
Zutaten für 6 Portionen:
900 g frische Birnen
2 Eier
4 EL Milch
200 g Zucker
Salz
170 g Mehl
Butter zum Ausfetten der Form
Semmelbrösel
Rohrohrzucker (oder brauner Zucker)
4-6 ganze Nelken nach Belieben
Puderzucker
Die Eier und die Milch in einer Schüssel verquirlen, dabei den Zucker und eine Prise Salz unterrühren und weiterschlagen, bis die Masse schaumig ist und Blasen wirft. Dann das Mehl portionsweise hinzufügen (Achtung: staubt!) und sorgfältig untermischen, bis ein zähflüssiger Teig entstanden ist.
Die Birnen schälten, halbieren, vierteln.....achteln und das Kerngehäuse herausschneiden. Die Achtel sofort in den Teig unterheben, damit sie nicht braun werden.
Eine Springform großzügig ausbuttern und dann mit Semmelbrösel bestreuen. Die Semmelbrösel durch Schwenken in der Form verteilen, umdrehen und die überschüssigen Brösel abklopfen.
Den Teig mit den Birnen hineingeben und warten bis sich die zähflüssige Birnen-Teigmasse von selbst verteilt hat. - Die Nelken nicht vergessen -
Vier bis sechs ganze Nelken an verschiedenen Stellen in den Teig drücken. Das Aroma verteilt sich beim Backen ganz zart und wunderbar im gesamten Kuchen. Wer dann beim späteren Essen des Kuchens eine Nelke findet, gilt als Glückspilz ;-)
Nach etwa 45 Minuten den "Holzstäbchen-" oder "Stricknadeltest" machen. Bleibt nichts mehr dran hängen, dann ist der Kuchen durch!
Wenn die Oberfläche noch nicht kross genug und schön braun ist, den Kuchen mit Rohrzucker bestreuen und für etwa eine Minute von oben grillen. (Achtung, das geht sehr schnell!).
Wenn die Oberfläche noch nicht kross genug und schön braun ist, den Kuchen mit Rohrzucker bestreuen und für etwa eine Minute von oben grillen. (Achtung, das geht sehr schnell!).
Den Kuchen vorsichtig aus der Form herauslösen mit Puderzucker bestäuben und noch warm mit frisch geschlagener Sahne servieren.
Buon Appetito!!
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