Die Damaszener Küche und ein FATTEH



Urlaubsreif - Reisehunger!

Es zieht mich irgendwo hin, wo es warm ist, aber noch nicht zu warm. Indien? Zu weit weg. Ägypten? Zu gefährlich. Dubai? Trockene Hitze, würde gehen. Aber, dort gibt es doch nur Wüste, Hochhäuser, Klimaanlagen und vor Gold strotzenden Prunk... oder?
Hach, ich kann's mir gerade eh nicht leisten - aber, kochen könnte ich. Abtauchen in Kochbücher. In Erinnerungen und Vorstellungen von den Gerüchen orientalischer Märkte. Gewürze in allen Farben und Formen. 

"Die Gewürze Indiens waren das Gold der portugiesischen Seefahrer."
Über die Gewürzstraße wurden sie rund um das Kap der Guten Hoffnung bis nach Europa auf Schiffen transportiert.
"Gewürze sind die ältesten und begehrtesten Handelsgüter. Sie waren vor mehreren hundert Jahren zum Teil wertvoller als Gold und Diamanten. Zimt und Nelken zum Beispiel mussten über 10.000 Kilometer transportiert und eine lange Reihe von Zwischenhändlern aus Fernost gekauft werden."
Zwischenhändler in Fernost waren in Arabien, an der Levante, im Libanon und Syrien und in Nordafrika, in Marokko, sie handelten mit ihnen auf ihren Basaren. Auf dem Souk. Und interessanterweise war Dubai das Drehkreuz. Und ist es noch immer.
"Das Geheimnis arabischer Gewürzmischungen lässt sich gut auf Basaren der Nahostregion erkunden. Neben Safran aus Iran gelangen Gewürze aus aller Welt zum Drehkreuz Dubai. Die Händler verschicken sie von dort aus in alle Himmelsrichtungen." (Quelle: NZZ).

Da war doch auch was mit Dubai...? Ein Rezept aus Dubai würde mich interessieren!

Ich werde fündig: Nicole Stich weit gereiste Autorin des Kochbuchs und Bloggerin von Delicious Days schreibt über Dubai: "weltoffen und doch geheimnisvoll. Dubai ist ein Märchen aus 1001 Nacht und hypermodernes Über-Morgenland zugleich". Die Seiten über Dubai, die Rezepte, die Bilder machen jetzt schon irgendwie Lust auf Dubai.Vor allem die Gewürze klingen märchenhaft. Es entstehen Bilder in meinem Kopf: Gewürzmarkt im alten Souk von Dubai, orientalische Gerüche, Klänge, wildes Sprachgewirr der Händler und Käufer. Araber, Libanesen, Perser, Syrer, Juden. Im Kochbuch Bilder von Falafeln, Bulgursalat, gefüllte Auberginen, Couscous, Lamm, Curries - Sternanis, Zimt, Kardamom. Erfrischende Gurken, Joghurt, Minze und Zitrone. Ich werde was nachkochen.

Mit dem lauwarmen Brotsalat FAT-TEH-TOUSH mit geröstetem Fladenbrot, Gurke, Minze, Garam Masala, Kreuzkümmel, Zimt, Joghurt und Sesampaste 'Tahin' fange ich an. Klingt verführerisch. Eigentlich ein Arme-Leute-Gericht, doch die Gewürze dazu klingen super!
Die Autorin hat die beiden traditionellen Gerichte Fattoush (eine Art Brotsalat mit Gurken und Tomaten) und Fatteh (eine Mischung aus geröstetem Fladenbrot, Joghurt und Kichererbsen) lange Zeit verwechselt und nun in ihrem Kochbuch zu einem FAT-TEH-TOUSH vereint.

DAS REZEPT



Danke an den GU Verlag für das interessante Kochbuch!

Nicole Stich: Reisehunger - Die  besten Rezepte zwischen USA und Singapur; Auflage 2015. 240 Seiten, 400 Abbildungen. Gräfe und Unzer Verlag, München. ISBN: 978-3-8338-4314-3




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